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Pokertipps
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Nicht-alltägliche Pokertipps
1. Bevor Sie zu lesen anfangen – Einige Worte zur Rechtslage
2. Einführung – Über dieses Ebook
3. 14 (nicht-)alltägliche Tipps, die Ihnen helfen, ein besserer Pokerspieler zu werden
Tipp 1: Schauen Sie Fernsehen !
Tipp 2: Schauen Sie Videos !
Tipp 3: Surfen Sie im Internet und lesen Sie Artikel für Pokeranfänger !
Tipp 4: Schauen Sie zu !
Tipp 5: Gehen Sie nicht ins Casino !
Tipp 6: Spielen Sie mit Ihren Freunden !
Tipp 7: Spielen Sie Limit-Poker !
Tipp 8: Spielen Sie nur starke Hände und übernehmen Sie die Initiative !
Tipp 9: Lernen Sie, Loslassen zu können !
Tipp 10:Bluffen Sie nicht !
Tipp 11:Seien Sie geduldig !
Tipp 12:Lassen Sie sich nicht zum Klicken verleiten !
Tipp 13:Spielen Sie kleine Turniere im Internet !
Tipp 14:Spielen Sie kleine Turniere in der Umgebung Ihres Wohnorts !
4. Schluß
1. Einige Worte zur Rechtslage
Die Einstufung von Poker ist von Staat zu Staat unterschiedlich. In vielen Ländern gilt das Spiel als Glücksspiel und es ist bei Strafe verboten, Poker öffentlich oder im Internet zu spielen. Informieren Sie sich daher vorher über die in Ihrem Land gültige Rechtslage!
2. Einführung – Über dieses Ebook
Dieses Ebook soll Ihnen Tipps mit auf den Weg geben, wie Sie als Pokerspieler mit minimalem Aufwand Ihr Spiel verbessern können.
Ich möchte hier nicht über die verschiedenen Pokervarianten sprechen, denn meine Tipps sind allgemein gültig.
Allerdings sollten Sie mit dem Spiel Poker bereits ein bisschen vertraut sein und zumindest das Ranking der Karten und Hände, zumindest bei Texas Holdem, kennen.Viele Internetseiten oder Pokerbücher erklären Ihnen ausführlich die Regeln, z. B. von Texas Holdem, welche Hände Sie wann und wie spielen sollten und drängen immer wieder darauf, dass Dinge wie Pott-Odds, Outs und Wahrscheinlichkeitsrechnung unbedingt auch für einen Anfänger zu den Grundzügen des Pokerspiels gehören.
Ich persönlich bevorzuge lieber die Methode „Learning by doing“. Natürlich gehört es auch dazu, Fachliteratur zu lesen, im Internet zu stöbern und sich neue Ideen und Strategien anzuschauen. Aber gerade am Anfang einer
Pokerkarriere will man ja spielen und hat keine Lust, sich in irgendwelche Fachbücher zu vertiefen und Prozentrechnung zu betreiben.Schließlich wollen Sie ja lange Freude und Spaß Pokerspielen haben und nicht gleich nach den ersten Händen entnervt für immer aufgeben.
Viele Spieler sind geblendet von den großen Preisgeldern, die bei (Fernseh-) Turnieren ausgeschüttet werden und erliegen der Versuchung und der Hoffnung, innerhalb kurzer Zeit ebenfalls zu einem reichen Menschen zu werden.
Um dies zu erreichen werden teilweise absurde Rechnungen aufgestellt:
Um in einem Jahr Millionär zu werden, müssten Sie jeden Tag 3000 Euro gewinnen. Dies scheint auf den ersten Blick machbar zu sein. Bei No-Limit-Texas Holdem-Spielen liegen die mittleren Potgrößen durchaus um die 100 Euro.
Bei nur 30 gewonnenen Spielen hat man die Tagesvorgabe schon erfüllt. Theoretisch. In der Praxis zeigt sich ein ganz anderes Bild. Dort gewinnt man nicht jede Hand und bei jeder verlorenen Hand muss man ja den Verlust wieder zurückgewinnen. Bei diesem Versuch verliert man nochmals und so weiter und am Ende ist man pleite, weil man nicht genügend Geld auf dem Pokerkonto hat.
Als Folge davon versucht man natürlich, den Verlust wieder auszugleichen. Man spielt weiter, vielleicht sogar an Tischen mit noch höheren Blinds und verliert natürlich wieder. Findet man kein Ende und zieht rechtzeitig die Reißleine, kann das Licht am Ende des Tunnels schnell erlöschen.
Gerade viele Anfänger werden von diesem Kreislauf erfasst und verlieren Unsummen. Damit Ihnen das nicht passiert, gebe ich Ihnen im Folgenden Tipps, wie Sie mit Geduld, Engagement und nur geringstem Einsatz ein guter Pokerspieler werden können.
Dabei möchte ich nicht zu sehr auf den „Standardtipps“ beharren, die Sie auf jeder zweitklassigen Pokersite im Internet finden. Mein Ziel ist es vielmehr, Ihnen zu zeigen, wie Sie mit absolut simplen aber genialen Möglichkeiten Ihr eigenes Spiel verbessern können.
Und ich bin mir sicher: „Das wollen Sie doch, oder?“
3. 14 (nicht-) alltägliche Tipps, die Ihnen helfen, ein besserer Pokerspieler zu werden
Tipp 1: Schauen Sie Fernsehen !
Sie werden jetzt sicher sagen: „Was hat denn Fernsehschauen mit Pokerspielen zu tun?“ Nun, eine ganze Menge. Schließlich hat das Medium Fernsehen das Pokerspiel erst wieder bekannt gemacht und ihm zu einer ungeahnten Popularität verholfen. Sender wie „DSF“ oder „Das Vierte“ haben sich mittlerweile zu wahren Poker-Sendern verändert. Vor allem DSF zeigt eine immens große Bandbreite an verschiedensten Pokerveranstaltungen. Egal ob die großen Turniere wie die WSOP oder kleinere Matche, eines haben alle Sendungen gemeinsam: man kann unglaublich viel von ihnen lernen.
Denn seien Sie mal ehrlich: Gibt es eine bessere Schule als den Pokerprofis zuzuschauen, wie sie ihre Hände spielen, diese dabei sogar teilweise noch kommentieren und ihre Gedanken preisgeben?
Und Sie als Zuschauer sind darüber hinaus noch in der unverschämt glücklichen Lage, dass Sie alle Karten der Spieler sehen und das Ganze noch von Kommentatoren begleitet wird, die ihr Handwerk verstehen, die alle selbst begeisterte Pokerspieler sind und oftmals noch Verstärkung von wirklichen Weltklassespielern als Co-Kommentatoren erhalten.
Natürlich kommt es auf die Art an, wie Sie als Anfänger diesen Sendungen folgen. Es bringt nichts, sich nur nebenbei beim Abendessen oder am PC berieseln zu lassen. Folgen Sie dem Spielverlauf aktiv und überlegen Sie sich, warum die Spieler ihre Hände so spielen. Bedenken Sie: Die Spieler können die Karten ihres Gegners nicht sehen, ganz im Gegensatz zu Ihnen als Zuschauer!
Zeichnen Sie sich die Sendungen auf. Schauen Sie sich dann diese Aufzeichnungen immer und immer wieder an. Überlegen Sie, wie Sie in diesen Situationen gehandelt hätten. Denken Sie über die Bemerkungen der Kommentatoren nach.
Beachten Sie unter anderem auch das Setzverhalten der Spieler. An den Internet-Tischen erlebt man immer wieder, dass gerade Anfänger ein völlig wirres Setzverhalten zeigen. Schauen Sie, wie es die Profis machen. Jeder Einsatz ist gut gewählt und durchdacht und hat stets ein Ziel. Beachten Sie, dass es durchaus unterschiedliche Spieltaktiken gibt, wenn ein Profi den halben Pott, dreiviertel Pott, den ganzen Pott oder noch mehr setzt!
Natürlich hat eine solche Lernmethode erhebliche Vorteile gegenüber dem Studium von Literatur. Was der Mensch sieht, das behält er besser. In die meisten Bücher muss man sich erst so richtig vertiefen, bevor man die Zusammenhänge erkennt. Viele Pokerbücher, auch für Anfänger, sind darüber hinaus auf Englisch geschrieben. Die Fernseh-Sendungen sind auf Deutsch. Und Sie werden sehen: Mit der Zeit werden auch Sie ein Gefühl dafür entwickeln, was die Spieler im Fernsehen als nächstes machen und Sie werden sagen: „So hätte ich das auch gemacht!“.
Und noch einen weiteren Vorteil bietet das Lernen via Fernsehen. Sie lernen nicht nur von professionellen Spielern, sondern sehen auch die Fehler der Anfänger! In vielen Fernseh-Poker-Formaten sitzen Amateurspieler am Tisch, die eine Fundgrube dafür sind, wie man Poker nicht spielen sollte. Auch die Aktionen dieser Spieler werden natürlich von fachkundigen Moderatoren kommentiert und sind für Sie ein schöner Anhaltspunkt dafür, wie man Poker am besten nicht spielen sollte. Und vielleicht finden Sie sich selbst in einer solchen Situation wieder, und denken sich dann: „So wie dieser Anfänger da, hätte ich auch gehandelt. Gut zu wissen, dass es schief gegangen wäre.“.
Tipp 2: Schauen Sie Videos !
Im Zeitalter von Internet und Multimedia bietet natürlich auch der heimische PC eine Vielzahl an Möglichkeiten, Poker relativ einfach und komfortabel zu erlernen und zu verstehen. Bekannt und mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind Internet-Plattformen wie „Youtube“ oder „Myvideo“, auf denen tausende von Videos der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Natürlich ist auch was für Pokerspieler dabei. Geben Sie nur mal den Begriff „Poker“ bei Youtube ein und Sie werden auf Anhieb mehrere hundert Treffer finden. Ganze Fernsehsendungen sind natürlich nicht hinterlegt, aber ausgesuchte Hände oder interessante Moves von Profi- und Amateurspielern bieten Ihnen auch wieder eine optimale Gelegenheit, von anderen zu lernen oder zu sehen, wie man es nicht machen sollte.
Und es gibt sogar die Möglichkeit, sich von Pokergrößen wie Daniel Negreanu oder Phil Helmuth Pokerstrategien erklären zu lassen. Oftmals sind auch selbsterstellte Filme von interessanten Händen aufgeführt, die den Verlauf von Turnieren oder Cashgames in Internet-Casinos dokumentieren.
Tipp 3: Surfen Sie im Internet und lesen Sie Artikel für Pokeranfänger !
Das Internet bietet mittlerweile eine unglaubliche Menge an Informationsseiten über das Pokerspiel. Die meisten davon behandeln natürlich nur die Basics.
Allerdings gibt es auch viele, die in die Tiefe gehen. Oftmals werden Vorgehensweisen von bekannten Spielern analysiert und kommentiert. Auf einigen Seiten geben Profispieler Tipps und Informationen.
Nehmen Sie sich Zeit und stöbern Sie im WWW. Sie werden dabei viel Hilfreiches entdecken und mit Sicherheit die ein oder andere Strategie entdecken, die Sie dann in Ihrem eigenen Spiel umsetzen und austesten können.
Tipp 4: Schauen Sie zu !
Wie schon in den Tipps 1 und 2 erwähnt, kann man durch reines Zuschauen bereits sehr viel Lernen. Dies gilt auch und in besonderem Maße für Kartenspiele.
Egal ob „Schafkopf“, „Skat“ oder „Poker“. Allein durch das einfache Betrachten des Spielablaufs von denen, „die es können“, sind Sie in der Lage, eine Fülle von Informationen zu gewinnen. Dies ist natürlich auch im Internet möglich. Nehmen Sie sich ruhig öfter einmal Zeit und klicken Sie sich als Beobachter auf einen Tisch mit hohen Blinds. Sie sollten Tische ab einem BigBlind von 20$ aufwärts betrachten, da in den unteren Blindstufen auch sehr viele blutige Anfänger unterwegs sind, deren schlechte Angewohnheiten Sie nicht übernehmen sollten. In den hohen und sehr hohen Blindstufen hingegen finden Sie fast ausschließlich Spieler, „die es können“. Beobachten Sie diese Tische und überlegen Sie, wie Sie solche Situationen gespielt hätten.
Sollten Sie eine Strategie entdeckt haben, probieren Sie sie im Spielgeldbereich oder an den niedrigeren Leveln aus. Sollte Sie funktionieren, dann Glückwunsch, Sie haben sich wieder einen neuen Vorteil erschaffen. Sollte die am Anfang so super anmutende Strategie nicht den gewünschten Erfolg bringen, dann haben Sie wenigstens nicht viel verloren und können etwas anderes ausprobieren.
Natürlich sollten Sie auch an Ihrem Tisch, an dem Sie gerade spielen, stets ein Auge auf Ihre Gegner haben. Gerade wenn Sie selbst nicht in eine Hand verwickelt sind, lohnt es sich, die anderen Teilnehmer zu beobachten und vielleicht von Ihnen zu lernen.
Tipp 5: Gehen Sie nicht ins Casino !
Zugegeben, ein Casino hat schon eine ganz besondere Atmosphäre. Der Duft der großen weiten Welt liegt in der Luft, zusammen mit dem Flair von Reichtum, Vermögen, Gewinn und High Society.
Immer mehr Casinos bieten auch Pokertische an. Der Vorteil: Hier können Sie völlig legal Poker spielen und Geld gewinnen. Oder auch verlieren! Das ist nämlich das Gefährliche daran. An den Pokertischen in Casinos werden Sie fast ausschließlich Spieler finden, die bereits seit mehreren oder sehr vielen Jahren Poker spielen und mittlerweile ausgebuffte Profis sind. Außerdem verfügen diese Leute meistens über mehr Geld als jemand wie wir, der nur mal Casinoluft schnuppern will.
Dies hat wiederum zur Folge, dass auch das Setzverhalten solcher Spieler natürlich ganz anders ist als bei uns, nämlich viel freizügiger.
Widerstehen Sie also der Versuchung, Ihr Erspartes und viel Hoffnung in ein Casino zu tragen und danach mit leeren Händen wieder nach Hause zu gehen.
Tipp 6: Spielen Sie mit Ihren Freunden !
Im Internet zu spielen ist eine Sache, in Echt an einem Tisch zu sitzen und dem Gegner direkt in die Augen zu schauen, ist eine völlig andere. Ein sehr wichtiger Unterschied ist hierbei, dass Menschen in echten Spielen viel vorsichtiger handeln als im Internet.
Während man an einem Online-Pokertisch leicht einmal in die Versuchung gerät, einfach auf den Button zu klicken und damit einen Einsatz tätigt, geht man bei realen Spielen viel umsichtiger mit seinen Chips um. Man hat schließlich seinen Stapel stets vor sich stehen und bemerkt recht schnell, wenn der Haufen kleiner wird. Darüber hinaus bietet sich bei einem realen Spiel die immens wichtige Möglichkeit, die anderen Teilnehmer und ihre Spielzüge zu beobachten. Stichwort „Tells“, also das Verhalten eines Pokerspielers bei einem Spiel abhängig von der „Qualität“ seiner Karten bzw. seines Spiels.
Wenn Sie mit guten Freunden spielen, können Sie natürlich auch Ihre Erfahrungen untereinander austauschen. Kein Online-Spieler sollte nur sein ganzes Pokerleben hindurch im Internet spielen. Gerade Anfänger sollten jede Gelegenheit nutzen, reale Spiele zu spielen. Einmal ganz abgesehen davon, dass es natürlich auch viel Spaß macht, mit Freunden einen netten Abend bei einem guten Pokerspiel zu verbringen, als tage- und nächtelang alleine vor einem Computer zu sitzen.
Tipp 7: Spielen Sie Limit-Poker !
Sollten Sie sich entschieden haben, in höheren Blind-Levels zu spielen, dann beginnen Sie mit Limit-Poker. Limit-Poker hat zunächst den Nachteil, dass in einer Hand durchschnittlich mehr Spieler dabei bleiben als es im No-Limit-Bereich der Fall ist, da die Einsätze überschaubar sind und die Erhöhungen relativ billig gecallt werden können, vor allem dann, wenn man sowieso schon gesetzt hat. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit einem relativ kleinen Einsatz einen evtl. großen angesammelten Pott zu gewinnen.
Darüber hinaus bietet Limit-Poker für den Anfänger den unschätzbaren Vorteil, dass er bereits im Vornherein genau weiß, wie viel er bei einer Hand maximal verlieren kann.
Außerdem besteht nicht die Gefahr, dass ein anderer Spieler mit einem hohen Betrag All-In geht und Sie in der Annahme, Sie hätten eine starke Hand, dies callen. Schon viele Anfänger haben auf diese Weise einen Großteil oder sogar ihren gesamten Stack verloren.
Gleiches gilt natürlich umgekehrt. Wenn Sie der Meinung sind, Sie haben eine starke Hand oder Sie wollen einen Bluff spielen und gehen All-In, kann es passieren, dass ein anderer Spieler eben doch stärker ist als Sie. Wenn Sie dann kein vernünftiges Bankroll betrieben haben, werden Sie sehr schnell pleite sein.
All dies kann Ihnen im Limit-Poker nicht passieren. Hier können Sie sich mit Ihrem Stack sehr lange „über Wasser halten“, wenn es einmal nicht so gut laufen sollte. Und Sie haben die Möglichkeit, Ihre Verluste mit einigen guten Händen und etwas Geschick wieder auszugleichen.
Tipp 8: Lernen Sie, Loslassen zu können !
Viele Anfänger wollen einfach nur spielen. Als Folge dessen versuchen sie, Ihre Hände durchzudrücken oder bleiben einfach bis zum Ende dabei, in der Hoffnung, die nächste Karte würde Ihnen helfen oder der Gegner würde bluffen.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, eine starke Hand zu folden, wenn Sie der Meinung sind, Ihr Gegner könnte eine stärkere haben. Im Gegenteil: Es ist ein Zeichen von Stärke und zeichnet einen guten Pokerspieler aus.
Verfolgen Sie einmal im Fernsehen das Vorgehen der Profis und beachten Sie dabei, wie oft diese Spieler Hände wegwerfen, die ein Anfänger blind weiterspielen würde. Es ist keine Schande, KK wegzuwerfen, wenn im Flop ein As liegt und Ihr Gegner bereits vor dem Flop erhöht hat und auch jetzt wieder setzt. Lieber einmal eine Hand zuviel folden, als um jeden Preis durchzupushen und am Ende zu verlieren.
Selbst die beste Starthand AA kann gegen einen Flop von 5 – 6 – 7 bereits hinten liegen ! Beobachten Sie daher Ihre Gegner genau. Gehen Sie als Anfänger nicht davon aus, dass er blufft, sondern immer davon, dass er tatsächlich eine stärkere Hand hält als er. So minimieren Sie das Risiko, plötzlich mit leeren Taschen dazustehen.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn Sie eine Hand folden und dann auf Turn oder River genau die Karte kommt, die Sie gebraucht hätten. Dies kommt aber nur selten vor. Lassen Sie sich daher nicht davon beirren, sondern spielen Sie Ihr Spiel weiter. Kommen Sie nicht auf die Idee, dass Turn oder River Ihnen grundsätzlich helfen.
Und glauben Sie mir: Es gibt kein schöneres Glücksgefühl, wenn Sie eine starke Hand wegwerfen und am Ende sehen, dass Sie tatsächlich damit verloren hätten. Und während vielleicht andere Spieler, die nicht so leicht loslassen konnten wie Sie nun viele Chips verloren haben, ist Ihr Stack noch immer ansehnlich.
Tipp 9: Spielen Sie nur starke Hände und übernehmen Sie die Initiative !
Dieser Tipp ist ähnlich wie der vorherige. Gerade als Anfänger hat man das Problem, eine gute Starthand bis zum Ende weiterzuspielen, auch wenn man nichts oder nur sehr wenig getroffen hat. Wenn Sie in eine solche Situation kommen, dann folden Sie lieber die Hand und warten auf ein stärkeres Blatt, bevor sie mit einem Paar 2er gegen ein Paar 3er verlieren. Um diese Situationen von vorneherein zu umgehen, sollten Sie auf wirklich starke Hände warten. Gerade im Cashgame lohnt es sich, auf eine richtig gute Gelegenheit zu warten und dann so richtig loszulegen.
Im Turnierspiel ist das zugegebenermaßen etwas anders, da dort die schnell ansteigenden Blinds oftmals zum Handeln zwingen. Die Stärke der Hand hängt selbstverständlich von Ihrer Position am Tisch ab. Prinzipiell können AA, KK, QQ, JJ, AK suited, AQ suited, AK, AQ als starke Hände angesehen werden.
Haben Sie ein hohes Paar auf der Hand, sollten Sie auf jeden Fall immer Druck machen, raisen und reraisen und versuchen, Ihre Gegner zu verdrängen. Sollten Sie eine der anderen Hände haben und im Flop zeigt sich weder eine Ihrer Karten noch ein starker Draw, dann folden Sie und warten auf die nächste Gelegenheit. Vermeiden Sie jede Situation, Ihren Gegner mit freien Karten auf Turn oder River stark zu machen. Sonst verlieren Sie nämlich ganz schnell mit AA gegen eine Straße.
Tipp 10: Bluffen Sie nicht !
Wenn man einem Pokeranfänger die Frage stellt, was er denn an diesem Spiel so toll findet, dann kommt sehr häufig die Antwort „Das Bluffen“.
Selbstverständlich ist es beeindruckend, wenn ein Pokerspieler mit Nichts auf der Hand seinen Gegner zum Aufgeben zwingt und dabei noch, ohne eine Miene zu verziehen, ihm eiskalt einen Großteil seiner Chips abnimmt.
Dies funktioniert in der Realität allerdings nur sehr selten. Viele Faktoren spielen eine Rolle, wann ein Bluff angesetzt werden sollte und wann nicht.
Allerdings gilt hier immer die altbekannte Regel: „Bluffe niemals einen Anfänger!“. Dieser Spruch wird Ihnen von allen professionellen Pokerspielern bestätigt werden. Es ist bekannt, dass gerade Anfänger in ihre Hände verliebt sind und versuchen, diese „auf Biegen und Brechen“ bis zum Ende durchzudrücken. Vor allem dann, wenn sie was getroffen haben, und sei es noch so ein kleines Paar, können die meisten Anfänger nicht loslassen. Machen Sie dann nicht den Fehler und versuchen, gegen so einen Spieler einen Bluff zu setzen. Am Ende gewinnt er nämlich doch mit seinem Paar 2er und Sie schauen in die Röhre.
Versuchen Sie stattdessen, mit starken Händen Ihrem Gegner seine Chips aus der Tasche zu locken. Sollten Sie hingegen gar nichts haben und Ihr Gegner, den sie als Anfänger eingeschätzt haben, setzt einen Bet, dann folden Sie!
Tipp 11: Seien Sie geduldig !
Es ist noch kein Pokermeister vom Himmel gefallen. Und selbst die großen Stars wie ein Daniel Negreanu oder ein Guss Hansen haben irgendwann mal ganz klein angefangen. Haben mit Freunden oder in der Familie gespielt, danach im Internet und erst nach und nach die Casino-Tische erobert.
Poker ist ein Geduldspiel. Egal, ob Sie auf starke Hände warten oder kontinuierlich Ihren Bankroll aufbauen – Sie müssen warten können.
Schon viele Pokerspieler haben ein Vermögen verloren, nur weil Sie ungeduldig gleich in die hohen Blinds eingestiegen sind oder sich bei hochdotierten Turnieren eingekauft haben.
Pokerstar Daniel Negreanu hat es geschafft, während der ersten Staffel von HighStakes Poker einen Verlust von mehreren Hunderttausend Dollar ( ! ) durch geduldiges Spiel wieder auszugleichen.
„Poker lernen ist nicht schwer, Poker verstehen ist eine Lebensaufgabe !“ Dieser Satz ist auf jeden Fall gültig und wird Ihnen von allen professionellen Pokerspielern bestätigt werden.
Sogar der Großmeister des Poker, Doyle Brunson, hat einmal gesagt, er lerne immer noch jeden Tag hinzu.Tipp 12: Lassen Sie sich nicht zum Klicken verleiten !
Online-Poker hat viele Vorteile. Sie können Tag und Nacht spielen, wann immer Sie Zeit und Lust haben. Sie können in Ihrem Bett, an Ihrem Schreibtisch, auf dem Sofa oder im Garten spielen. Sie brauchen sich nicht fein herauszuputzen,
zu schminken oder zu stylen. Sie können so vor dem Computer sitzen, wie es für Sie am bequemsten ist. Nur durch den Umgang mit der Maus können Sie das gesamte Spiel steuern. Können durch einen Klick entscheiden, ob Sie setzen, raisen oder folden. Eigentlich eine tolle Sache, oder?Im Prinzip schon, wenn man mit den Tücken der Technik umzugehen weiß. Die vielen Buttons sind in jedem virtuellen Pokerraum an einer anderen Stelle angebracht. Sie sollten sich also mit dieser Anordnung vertraut machen, bevor Sie loslegen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass Sie „Mitgehen“ anstatt zu „folden“. Weitaus problematischer ist die anonyme Darstellung Ihres Guthabens. Mehr als eine Zahl, die Ihren aktuellen Chipcount angibt, sehen Sie nicht. Und genau das ist das Gefährliche! Spielen Sie mit echten Chips, dann sehen Sie Ihren Stapel kleiner oder größer werden. Und falls er immer kleiner werden sollte, werden Sie sich genau überlegen, ob Sie eine Hand spielen oder doch lieber auf eine bessere warten. Habe ich Recht?
Nicht so im Internet. Hier ist man versucht, schnell einmal durch einen Mausklick einen Bet oder ein Raise mitzugehen, obwohl man das Blatt eigentlich folden sollte. Lassen Sie sich also durch die Klickorgien mancher Mitspieler nicht verleiten, die sich gegenseitig bis zum Maximum hochbieten.
Überlegen Sie immer, wie viele Chips Sie noch haben und wie lange Sie noch mithalten können!
Tipp 13:Spielen Sie kleine Turniere im Internet !
Turniere sind eine hochinteressante Facette des Pokerspiels und völlig anders aufgebaut als Cashgames.
Während Sie bei einem Cashgame immer mit den gleichen Blinds spielen, Chips nachkaufen, und den Tisch verlassen können, wann immer Sie wollen, müssen Sie bei Turnieren mit einer anderen Strategie ans Werk gehen.
Hier starten Sie mit einer bestimmten Menge an Chips, die Blinds steigen in gewissen Abständen kontinuierlich an und ein Fehler kann bereits Ihr Aus bedeuten.
Trotzdem ist es eine tolle Erfahrung, gegen teilweise tausende von anderen Spielern zu spielen und sich Platz um Platz nach oben zu kämpfen. Und wenn Sie am Ende dann sogar noch die Preisränge erreichen, schlägt das Herz eines jeden Pokerspielers höher.
Allerdings dürfen Sie auch hier als Anfänger nichts überhasten. Selbstverständlich sind Turniere mit einem Preispool von mehr als 1 Million Dollar, wie sie teilweise bereits angeboten werden, eine große Verlockung. Aber bedenken Sie: Der Einsatz, den Sie zu Beginn leisten müssen, um sich in das Turnier einzukaufen liegt auch schon bei mehreren hundert Dollar, sofern Sie nicht das Glück haben und über ein Satelliten-Event einen Platz ergattern, was aber meistens nur erfahrene Spieler schaffen. Eine Hand kann Ihnen dann im Hauptturnier bereits das Genick brechen und Ihr Kapital ist weg.
Fangen Sie also klein an. Turniere gibt es bereits ab wenigen Cents und Sie bekommen dadurch die Möglichkeit, Ihr Spiel zu testen und zu verbessern. Falls Sie vor den Preisrängen ausscheiden, können Sie wenige Minuten später an einem anderen Turnier teilnehmen, und haben nur ein paar Cent verloren.
Arbeiten Sie sich von unten nach oben. Steigen Sie erst dann bei hohen Turnieren ein, wenn Sie die unteren Ränge sicher beherrschen und sich eine funktionierende Strategie erarbeitet und angeeignet haben.
Tipp 14:Spielen Sie kleine Turniere in der Umgebung Ihres Wohnorts !
Warum nicht mal etwas Casinoluft schnuppern und den Flair eines Pokerturniers spüren? Derartige Veranstaltungen werden mittlerweile in fast allen Städten angeboten, auch wenn diese über kein Casino verfügen. Surfen Sie ein bisschen im Internet, Sie werden garantiert schnell fündig werden.
Für nur ein paar Euro Eintrittsgebühr sitzen Sie dann wenig später an einem echten Pokertisch, mit einem echtem Dealer, und allem was sonst noch so dazugehört. Und wenn Sie ein bisschen Glück und Geschick haben, gewinnen Sie vielleicht sogar einen Preis.
Denn derartige Turniere schütten in Deutschland normalerweise kein Bargeld aus, sondern Sachpreise, die aber je nach Größe des Teilnehmerfeldes durchaus auch ansehnlich sein können. Und falls Sie doch eher ausscheiden, können Sie immer noch die Gelegenheit nutzen, und den anderen Spielern über die Schultern schauen um von ihnen zu lernen.
4. Schluß
Nach dem Durchlesen dieser Seiten werden Sie vielleicht sagen: „Das ist doch alles einfach, das ist doch alles logisch, das macht doch normal jeder so.“. Anscheinend aber nicht, ansonsten wären die Beratungsstellen für Spielsüchtige nicht so überlaufen und die Kreditinstitute würden nicht so einen großen Gewinn machen.
Natürlich kann und werde ich Ihnen keine Garantie geben, dass nur aufgrund dieser Tipps aus Ihnen ein zweiter Daniel Negreanu oder ein professionellen Pokerspieler wird. Denn ein bisschen Glück, ein bisschen Geschick, die Lust am Lernen und natürlich eine gehörige Portion Eigeninitiative gehören selbstverständlich dazu. Dem einen werden diese Tipps vielleicht sehr viel geholfen haben, für den anderen sind sie vielleicht nur ein paar gute Anregungen. Sollte der ein oder andere Satz bei Ihnen aber zumindest einen kleinen „Aha-Effekt“ hervorgerufen haben, dann bin ich bereits zufrieden.
Alle diese Tipps sind und können natürlich nur der erste Schritt sein, Ihr Pokerspiel zu verbessern und Sie auf Situationen aufmerksam machen, die Ihnen bei falscher Einschätzung vielleicht ein kleines oder gar großes Vermögen kosten könnten. Weitere Schritte werden und sollten jetzt sein, sich Fachliteratur anzuschaffen und sich langsam in die tieferen Geheimnisse des Pokerspiels hineinzufinden.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg für Ihre Pokerzukunft und stets „ein gutes Blatt“.